Bürgerkapelle Lana .
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Frühjahrskonzert 2014 - Ergreifende Blasmusik

Bürgerkapelle Lana
Veröffentlicht von Mengon Andreas in Artikel 2014 · 12 Oktober 2016
Am Sonntag, 9. März lud die Bürgerkapelle Lana zum traditionellen Frühjahrskonzert, dem musikalischen Höhepunkt im Tätigkeitsjahr der Kapelle.
Obmann Christian Schwarz konnte im vollbesetzten Kursaal von Meran zahlreiche Ehrengäste begrüßen u.a. Dekan Pater Peter Unterhofer, Landtagsabgeordneter Dr. Josef Noggler, Bürgermeister Dr. Harald Stauder, Vize-Bürgermeisterin Helene Huber Mittersteiner, sowie zahlreiche Gemeindereferenten und Gemeinderäte.
Vom Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) waren Verbandsehrenobmann Gottfried Furgler, sowie Bezirksobmann Albert Klotzner und Bezirkskapellmeister Stefan Aichner der Einladung in den Kursaal gefolgt. Der Österreichische Blasmusikverband (ÖBV) war durch Bundeskapellmeister-Stellvertreter Philip Fruhmann vertreten, anwesend war auch Georg Schmid, Obmann des Vereins „cantare et sonare“.
Einen besonderen Gruß richtete Christian Schwarz an Ehrenkapellmeister Adi Knoll, alle anwesenden Ehrenmitglieder der Bürgerkapelle Lana, sowie die zahlreich anwesenden Jungmusikanten. Eigens für das Konzert nach Meran gekommen war eine Vertretung aus der Lananer Partnergemeinde Telfs (Tirol), sowie Freunde aus dem Elsass, Liechtenstein und Bayern. Gleich zu Beginn stellte Kapellmeister Martin Knoll die rund 85 Musikantinnen und Musikanten mit der Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ludmilla“ von Mikhail Ivanovich Glinka vor eine schwierige musikalische Herausforderung, welche hervorragend gemeistert wurde.
Mit dem Stück „Al Piemonte“ von Carlo Alberto Pizzini unternahmen die Bürgerkapelle Lana und die Konzertbesucher einen Ausflug ins Piemont. Die abwechslungsreiche Geschichte der Region, die Dolomiten bei Nacht und das emsige Treiben in den Fiatwerken wurden durch wuchtige Melodien, melancholische Solos und hämmernde Rhythmen symbolisiert.
„Namase Rhapsody“ des bekannten belgischen Komponisten Jan Van der Roost aus dem Jahr 2012 bot dann moderne, brandaktuelle Blasmusik: effektvoll, stilistisch abwechslungsreich und akustisch gut nachvollziehbar. Dieses Werk ist das Pflichtstück bei der diesjährigen Ausgabe des Wettbewerbs „Flicorno d’oro“ in Riva del Garda, an welchem die Bürgerkapelle am 26. April teilnehmen wird.
Mit dem Bravour-Marsch „Per aspera ad astra“ von Ernst Urbach eröffnete die Bürgerkapelle Lana den zweiten Konzertteil.
Vom bekannten amerikanischen Komponisten Alfred Reed waren in diesem Jahr drei rhythmusbetonte und farbenfrohe Sätze aus der „Second Suite for Band“ zu hören, welche jeweils eine charakteristische Lied-, Marsch- oder Tanz-Form aus lateinamerikanischen Ländern symbolisierten.
Der Höhepunkt war schließlich die Aufführung der neu komponierten Filmmusik des jungen Südtiroler Komponisten Robert Neumair zum Kurzfilm „Urs“. Der berührende Kurzfilm, gezeigt auf einer großen Leinwand, wurde durch die perfekt synchronisierte und der Dramatik des Filmes angepasste Musik zu einem ergreifenden Erlebnis. Kapellmeister Martin Knoll durfte für seine künstlerische Initiative und Komponist Robert Neumair, welcher beim Konzert ebenfalls anwesend war, für seine berührende Musik den überzeugenden Applaus des Publikums entgegennehmen.
Der 4. Satz „Jubilation“ aus der 5. Symphonie von James Barnes überzeugte abschließend mit hymnischen Fanfaren und rauschende Klangwolken, sowie Solisten, welche ihre Vitalität in strahlenden Klängen zum Ausdruck brachten.
Für den langanhaltenden Applaus der Konzertbesucher bedankte sich die Bürgerkapelle Lana dann mit zwei Zugaben. Bei „The Whirlwind“ von Joe Green (arrangiert für Blasorchester von Hans Obkircher) stellte Solist Dominik Palla sein Können am Xylophon unter Beweis und begeisterte das Publikum. Mit dem traditionelle weltbekannten „Florentiner Marsch“ von Julius Fucik klang der Konzertabend aus. Im Namen der Musikantinnen und Musikanten der Bürgerkapelle Lana bedanken wir uns abschließend recht herzlich für Ihr zahlreiches Erscheinen im Kursaal von Meran und den herzlichen Applaus.
Einen großen Dank der Marktgemeinde Lana, der Raiffeisenkasse Lana und den Sponsoren für die großzügige Unterstützung, der Floralen Werkstatt und der Gärtnerei Galanthus für die Bühnendekoration, sowie Herrn Karl Kofler für die Abwicklung des Kartenvorverkaufs. Weiters einen großen Dank allen Freunden und Gönnern, die zum Gelingen dieses Konzertes beigetragen haben. Folgend die ausführliche Rezension zum Konzert von Pater Urban Stillhard: Das war kein leichter Beginn für die Bürgerkapelle Lana beim Frühjahrskonzert im Kursaal in Meran: Schon in den ersten Takten mussten bei hohen und tiefen Registern rasante Unisono-Skalenläufe abgeliefert werden. Sie überzeugten. Sie waren präzise, blitzblank, homogen. Ein solches Entree setzt Erwartungen.
Die hochromantische Ouvertüre „Ruslan und Ludmilla“ von Mikhail I. Glinka bot eine herrliche Vorlage, mit der die reiche Farbpalette des Blasorchesters vorgeführt werden kann. Die reichbesetzten Holzregister ließen den Streicherklang vergessen, so leicht und locker gestalteten die Holzbläser mit einer überzeugenden Einheitlichkeit ihren Part. Auch das Laufwerk in den Bässen kam locker und beschwingt daher. Dass alles so weich und federnd pulsierte ist auch dem Dirigenten Martin Knoll zu verdanken, der ohne Imponiergehabe, mit präzisem und lockerem Schlag durch die Partituren des Abends führte.
Mit Carlo A. Pizzini und dem Stück „Al Piemonte“ betrat die Bürgerkapelle das Genre der Programmmusik. 1940 komponiert, erzählt der Komponist mit festlichem Blech von der Befreiung durch Fremdherrschaft, schildert in Wohlfühlmusik mit dem melancholischen Englischhorn und dem Horn eine Abendszene in den Weinbergen um abschließend in donnernden Hammerschlägen die Fiatwerke zu symbolisieren und damit dem Schlagwerk einen überzeugenden Einsatz zu ermöglichen.
Mit Jan Van der Roost legte Knoll eine brandaktuelle Blasmusikpartitur aus dem Jahre 2012 auf das Notenpult. Der bekannte belgische Komponist schreibt effektvolle, stilistisch abwechslungsreiche und akustisch gut nachvollziehbare Musik. Kurze Abschnitte im Stile der Minimal-Music forderten die Holzbläser heraus und wurden von weichen Klängen abgelöst, bei denen unter anderen Horn und Flöte die musikalische Führung übernahmen um letztlich in hymnischer Musik zu enden, bei der das Blech und das Schlagwerk, vor allem auch das Marimbaphon mit Virtuosität zu einem fulminanten Schluss führte. Bei diesem Stück, das die Bürgerkapelle beim Wettbewerb im Frühsommer in Riva del Garda präsentieren wird, überzeugte einmal mehr die überraschende Durchhörbarkeit des vollbesetzen Blasorchesters.
Mit dem Bravour-Marsch „Per aspera ad astra“ von Ernst Urbach betrat die Bürgerkapelle Lana ihr ureigentliches Genre und zeigte im Mittelteil ihr Faible für weiche Klänge. Von Alfred Reed, dem großen amerikanischen Komponisten, der selbst mit der Bürgerkapelle Lana zusammenarbeitete, wurden drei rhythmusbetonte, lebendige und farbige Tanzsätze aus der „Second Suite for Band“ gespielt. Renate Gamper führte fachlich gekonnt in die Tanzformen ein. Sie verstand es darüber hinaus in ihren Kommentaren die Beziehung zum aktuellen Zeitgeschehen herzustellen. Dankbar waren die Zuhörerinnen und Zuhörer des vollbesetzten Kursaales auch für ihre Hinführung zum Film „Urs“ und der neu dazu komponierten Filmmusik des 1984 geborenen Südtirolers Robert Neumair. Bei diesem Film bringt ein Sohn seine Mutter aus einem Schattental über die Klippen der Berge ins Licht. Doch muss der Sohn erleben, dass auch dort wo Licht ist, Schatten fällt und das Leid zum menschlichen Leben dazugehört: am Ziel angelangt, stirbt die Mutter. Der berührende Kurzfilm wurde durch die perfekt synchronisierte und der Dramatik des Filmes angepasste Musik zu einem ergreifenden Erlebnis. Martin Knoll durfte für seine künstlerische Initiative und Peter Neumair für seine berührende Musik den überzeugenden Applaus des Publikums entgegennehmen.
Wenn auch aus der musikalischen Asche nur alte Klangwelten entstiegen, so konnte die Bürgerkapelle Lana mit dem 4. Satz aus der 5. Symphonie „Phoenix“ von James Barnes aus dem Jahre 2012 mit ihren vielen Solistinnen und Solisten ihre Vitalität in strahlenden Klängen, hymnischen Fanfaren und rauschenden Klangwolken zum finalen Ausdruck bringen. (pu)


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