Bürgerkapelle Lana .
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5. Österreichischer Blasmusikwettbewerb

Bürgerkapelle Lana
Veröffentlicht von Mengon Andreas in Artikel 2002 · 12 Oktober 2016
1990 konnte mit der Durchführung des 1. Österreichischen Blasmusikwettbewerbes in der Stadt Feldkirchen in Kärnten eine Idee des damaligen Bundesjugendreferenten des ÖBV, Dir. Alois Vierbach, verwirklicht werden, der zufolge sich Musikkapellen der obersten Leistungsstufen in einer österreichweiten Veranstaltung einer intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit zeitgemäßer Literatur stellen sollten.
In den bisher fünf im Dreijahresrhythmus durchgeführten Veranstaltungen ist dieses Konzept zur bedeutsamsten Standortbestimmung der österreichischen Blasmusik und als Impulsgeber für neue Entwicklungen weiterentwickelt worden.
Zum diesjährigen 5. Österreichischen Blasmusikwettbewerb, der vom 4. bis 6. Oktober über die Bühne ging, waren insgesamt neun Musikkapellen aus den Bundesländern und aus Südtirol angetreten ( aus dem Burgenland war keine Kapelle vertreten), wovon sich acht für die Leistungsstufe „D“ (schwer) entschieden hatten. Die Magistratsmusik Salzburg unter der Leitung von Prof. Josef Seidl stellte sich  in der Stufe „E“ (sehr schwer) der Bewertung.
Die Wettbewerbsteilnehmer hatten ein Pflichtstück ( „Über drei Bergen, über drei Täler“ des slowenischen Komponisten Bojan Adamic für die Stufe D und „Avis rara“ des österreichsichen Komponisten Albin Zeininger für die Stufe E) sowie höchstens zwei Selbstwahlstücke der jeweiligen Schwierigkeitsstufe mit einer Gesamtspieldauer von 25 Minuten vorzutragen. Die Bewertung oblag einer fünfköpfigen internationalen Fachjury bestehend aus Sigismund Seidl, Bundeskapellmeister, Vorsitzender der Jury; Ernst Österreicher, Deutschland, Franc Rizmal, Slovenien, Kurt Brogli, Schweiz und Alexander Veit, Südtirol.
Die Vertretung Südtirols bei dieser überaus wichtigen Veranstaltung hatte die Bürgerkapelle Lana unter der Leitung von Sigmund Hofer übernommen und überzeugte mit einer bemerkenswerten musikalischen Leistung. Das Pflichtstück, in dem der Komponist drei slowenische Volkslieder verarbeitet, wurde mit grandioser Stilsicherheit und in gefühlvoller Ausarbeitung klanglicher Nuancen dargeboten. Zudem wirkte die Kapelle überaus homogen und in sich gefestigt. Mit bravouröser Technik und spannungsgeladenem Vortrag  bestachen die „Lananer“ im Selbstwahlstück „El Camino Real“ von Alfred Reed und in Gottfried Veits „Signum“ überzeugte die klangliche Kompaktheit.
Mit 92,3 von 100 möglichen Punkten erreichte die Bürgerkapelle Lana schließlich Platz zwei in der Gesamtwertung knapp hinter der Kernstock-Kapelle Pöllau aus der Steiermark (93,1 Punkte).
Rahmenprogramm
Bereits am Freitag Abend hatten die Veranstalter zur Eröffnung des Wettbewerbes zu einem Festkonzert mit dem Orchester der Slowenischen Polizei unter dem Dirigenten Nikolaj Zlicar geladen. Seit 1994 fungiert dieses Orchester als offizielles Protokoll-orchester Sloweniens. Das Programm umfasste vor allem Orchesterbearbeitungen und wich somit diesbezüglich von der Grundkonzeption der Veranstaltung ab.
Bis zur 4. Auflage des ÖBW 1999 hatten die teilnehmenden Musikkapellen zusätzlich zum Orchesterwettbewerb auch noch eine Marschmusikbewertung zu bestreiten. In diesem Punkt ist man nunmehr den Orchestern entgegengekommen und hat anstelle der Bewertung eine frei zu gestaltende Marschvorführung gesetzt. Um so überraschender war das Ergebnis: alle Kapellen hatten sich auch in dieser Disziplin bestens vorbereitet und boten „Musik in Bewegung“, die die Erwartungen deutlich übertraf.  Beeindruckend war auch hier die Bürgerkapelle Lana, die mit einer fein und präzise ausgearbeiteten  Folge von Figuren und Bewegungsformationen Begeisterung auslöste.
Anschließend präsentierten drei Kärntner Musikkapellen noch ein Rasenshow-programm, das die Möglichkeiten, auch kleinster Kapellen, im Bereich der „Musik in Bewegung“ eindrucksvoll vor Augen führte.
Im Rahmen eines abschließendes Festaktes wurden den Wettbewerbsteilnehmern die begehrten Trophäen des Österreichischen Blasmusikwettbewerbes überreicht.


Ergebnisse des 5. Österreichischen Blasmusikwettbewerbes in Feldkirchen
Stufe E
Magistratsmusik Salzburg  85,4 Punkte
Stufe D
Kernstock-Kapelle Pöllau, Steiermark  93,1 Punkte
Bürgerkapelle Lana, Südtirol  92,3 Punkte
Trachtenmusikkapelle Windhag, Niederösterreich  91,0 Punkte
Stadtmusik Bludenz, Vorarlberg  90,2 Punkte
Trachtenmusikkapelle Bad Wimsbach, Oberösterreich  89,9 Punkte
Stadtmusikkapelle Wilten, Tirol  89,4 Punkte
Eisenbahner-Musikverein  St. Veit/Glan, Kärnten  83,1 Punkte
Musikverein Kurorchester Oberlaa, Wien  78,9 Punkte


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