Bürgerkapelle Lana .
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Gottvertrauen und Gottverlassenheit - Geistliches Konzert im Rahmen der Feierlichkeiten

Bürgerkapelle Lana
Veröffentlicht von Mengon Andreas in Artikel 2007 · 12 Oktober 2016
Das 175-Jahr-Jubiläum hat die Bürgerkapelle Lana in diesem Jahr schon bei verschiedenen Anlässen gefeiert. Bevor das Jahr zu Ende geht, setzt sie noch einen kirchenmusikalischen Akzent in einem geistlichen Konzert in der Hl. Kreuz Kirche von Lana.
Zum gemeinsamen Auftritt lädt sie auch alle Chöre in der Gemeinde ein, und so werden die vielen Konzertbesucher von einer stattlichen Anzahl an Sängern begrüßt. Geistiger Vater von alledem ist nicht zuletzt Kapellmeister Hans Obkircher, der die Gesamtleitung innehat und seit Jahrzehnten Maßstäbe setzt in der heimischen Blasmusik- und Chorlandschaft.
Die Bürgerkapelle Lana eröffnet mit der „Sinfonia“ aus dem Oratorium „Santa Elena al Calvario“ des Barockmeisters Leonardo Leo. Das gibt den Musikanten (vor allem den Holzbläsern) die Möglichkeit zu zeigen, dass sie im großen Klangkörper gepflegt zu musizieren verstehen. Das Werk ist gleichzeitig als Auftakt für die mit Spannung erwartete Uraufführung des jungen Lananer Komponisten Josef Sagmeister (geb. 1978, studiert Kirchenmusik in Wien) gedacht. Als Auftragswerk für das 175-Jahr-Jubiläum schrieb er das vierteilige Werk „wenn wir vielleicht auch heilige sind“ für Chor und Blasorchester.
In der Gegenüberstellung von drei alten lateinischen Texten, die für das Fest der Hl. Cäcilia bestimmt sind, und einem modernen Text des Südtiroler Autors N. C. Kaser geht Sagmeister von einem stimmigen Konzept aus: Er stellt Gottvertrauen und Gottverlassenheit einander gegenüber. Zur Verdeutlichung dieser Botschaft setzt er die musikalischen Mittel sparsam, aber sehr überlegt ein (wie etwa den Sprachgesang über den N.-C.-Kaser-Text).
Eine wohltuende Frische dringt in seiner modernen Tonsprache in die Blasmusiktradition eine, eine musikalische Herausforderung, von der sich Sänger, Musikanten und nicht zuletzt Dirigent Hans Obkircher angesprochen fühlen.
Die gemäßigte Moderne tritt uns im „St.-Florian-Choral“ des Österreichers Thomas Doss entgegen. Freilich legt er in diesem klingenden Gedanken an den großen Meister Anton Bruckner viel melodisches Gefühl an den Tag, das die Musikanten hörbar erfasst. Aber es ist auch das Gewohnte, das Viel-Gespielte.
In „Allerseelen“ von Richard Strauss erinnert sich die Bürgerkapelle Lana an ihre verstorbenen Musikanten und deren Angehörigen. Im dichten, zerfließenden harmonischen Gefüge setzt Hans Obkircher sinnfällige Akzente und baut alles zu einem großen Crescendo zusammen. In einen begeisterten chorischen Jubel mündet „Alleluja. Lobt Gott in seinem Heiligtum“ (Psalm 150) von Cesar Franck. Erstaunlich gut halten die Laiensänger am Ende durch (Choreinstudierung: Peter Marsoner).
Hörbar mehr entgegen kommt ihnen die Chorpartie in „Judex“ aus dem Oratorium „Mors et Vita“ von Charles Gounod. Mit gehaltvoller Kirchenmusik von Felix Mendelsohn-Bartholdy („Was betrübst du dich meine Seele“, aus op. 42) endet das Konzert. Ganz im Sinne von Sprecher Volker Klotz gehen die Zuhörer „reich an Eindrücken“ nach Hause.
Markus Jakob Laimer


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